Gottfried Biodanza nur für Männer - konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, als ich erstmals davon hörte. Hat mich aber interessiert und ich war total begeistert. Mein zweites Männer-Biodanza war ganz besonders schön, stärkend und wichtig für mich: Beim Sommerfest im August 2011 hat uns Wolfgang den Archetyp des Kriegers nahegebracht und uns fast 20 Männer unsere eigene männliche Urkraft erwecken und erleben lassen. Diese Kraft des "Kriegers", die wir Männer brauchen, um unsere Vorhaben auch verwirklichen zu können. Viele Männer waren nach dieser Session wie verwandelt, ich habe mich unheimlich wohl gefühlt in meiner männlichen Haut. Und wenn wir in dieser konstruktiven männlichen Kraft sind, werden wir als kraft- und liebevolle Männer auch von Frauen sehr geschätzt und gewürdigt.
Christian Ich habe mich nach den Übungen sehr energetisiert gefühlt. Ich fand insbesondere die ruhigeren Passagen, nachdem man sich bei den ersten Übungen sehr verausgaben musste, sehr angenehm. Die Muskeln waren müde, aber man konnte sich dann dem langsameren Rhythmus der Musik immer noch hingeben. Also die Abwechslung der Rhythmen war sehr gut gewählt. Auch war es nicht zu lang. Die Umarmung unter den Männern war überraschend angenehm. Es war hier gut, dass man sich vorher und nachher zueinander verbeugt und den anderen respektiert. Das fand ich sehr bedeutungsvoll, dass man so durch den Körper kommuniziert. Ich glaube, dass hier die Runde von "Mannsein" und die gemeinsame Verbindung durch Richard Rohr der Gruppe hier die notwendige Verbindung gebracht hat. Ich denke, dass bei Männern die sich erst kurz kennen und die keinen solchen Zusammenhang haben, also noch keine Gruppe sind, diese Übung nicht so viel Bedeutung hat. In diesem Raum hatte sie eine spirituelle Bedeutung. Darüber hinaus hatte sie eine enorm körperliche Wirkung, weil die Umarmung unter Männern etwas sehr seltenes ist. Wie gesagt fand ich das sehr energetisierend. Ich glaube es hat auch die Gruppenbildung noch etwas vertieft. Man hat sich bei der Verabschiedung noch offener begegnet und umarmt. Ich war an dem Tag insgesamt sehr aufgeschlossen, aber eigentlich fand ich die Musikauswahl teilweise zu emotional (besonders das Schubert Impromptu und das Liszt Stück). Das ist eine Musik die auch sehr kitschig und klischeehaft wirkt, wenn man sie als Entspannungsmusik benutzt. Das ist mein persönlicher Eindruck. Ich finde diese Musik eigentlich aufwühlend. Aber dadurch, dass ich körperlich müde war, hat es mich nicht so gestört, und ich fand es doch angenehm. Ich kann mich jetzt natürlich nicht mehr an die Texte erinnern, die du gesprochen hast, ich hatte auch nicht so konzentriert zugehört. Aber es gab nichts, wo ich widersprochen hätte. Es kam mir vor, dass alles gut in den Rahmen der Männergruppe passt. Ich denke ich fand es vor allem auch deswegen angenehm, weil man zu bereits kälterer Jahreszeit sich im Hausinneren körperlich verausgaben konnte und so auch den Körper Bewegungen entlocken konnte, die dieser seit langer Zeit sicher nicht mehr machte. Und diese körperlichen Bewegungen einen auch geistig erfrischen.
Fritz So richtig hineinfallen lassen, verschmelzen mit der Musik ist mir auf Anhieb gelungen bei Tänzen, die eher „autistisch“ ablaufen, also ohne Bezug auf andere Tänzer: Jangtanz, Jintanz, Tanz mit offenem Herzen. Da war alles fließend, aus Bauch oder Herzen, da mischte sich der Verstand kaum ein. Beim Tigertanz oder den Reigentänzen hätte ich gerne früher aufgehört. Da musste ich mich dann dazu zwingen konzentriert dranzubleiben. Da kam ich mir nach einer gewissen Zeit komisch vor und fühlte mich nicht mehr echt. Da agierte ich nicht mehr aus einem Guss, sondern etwas gezwungen, gekünstelt, da gingen mir die Einfälle aus. Kurzum diese Tänze dauerten mir zu lange. Vielleicht waren es für mich auch insgesamt zu viele Tänze. Die gleichen Erinnerungen habe ich auch an ein Lachseminar, wo mir die Lachübungen mit Körperberührungen schnell zu intensiv wurden. Dürfte wohl bei Männern einfach so sein, dass Körperberührungen nicht so leicht von der Hand gehen und schnell eine Dosis erreicht ist, ab der wir wieder etwas Distanz brauchen. Dazu im Widerspruch steht, dass die Abschlussübung mit Blick aufnehmen, aufeinander zu schreiten und herzliches Umarmen für mich einer der Höhepunkte waren. Vielleicht liegt es am ganz konkreten Gestus. Zusammenfassend fühlte ich eine deutliche Belebung meiner weiblichen Anteile, eine schöne Gelegenheit in sich hinein zu spüren, den Körper fließen zu lassen wie die Arme einer Anemone in der Bewegung der Wellen.
Franz Vielen Dank für deinen Beitrag "Biodanza" beim Männerwochenende (unten kommt noch mehr dazu, ich wollte aber auch ausdrücklich Danke sagen). Mein Feedback, meine Erlebnisse, Empfindungen und was der Tanz bei mir alles bewirkt hat. Ich hatte vorher mit Biodanza noch nichts zu tun gehabt. Mit normalen Tänzen habe ich keine allzu große Freude. Bei Bällen ist mir das Tanzen mehr Qual als Vergnügen. Vor deinem Biodanza-Teil war ich neugierig, interessiert und bereit, mich darauf einzulassen. Die Erklärung und Einbegleitung durch dich war für mich sehr gut. Die ersten Tänze - wie der Tanz des Tigers u.a. - waren für mich schön, neu, spannend, angenehm, haben aber meine Seele nicht berührt. Das geschah dann beim Tanz des Herzens. Ich hatte den Eindruck, hier würde mir etwas ganz wichtiges und wertvolles geschenkt und es sei dieser Tanz hier und jetzt für mich gemacht worden. Das hat natürlich seine Vorgeschichte: Ich hatte ein halbes Jahr vor dem Männerwochenende einen relativ starken Herzinfarkt gehabt, dessen Nachwirkungen und Konsequenzen mich beim Männerwochenende und auch jetzt noch intensiv beschäftigt haben. Einer meiner "Glaubenssätze" lautet: das Zufällige ist das, was uns zufällt, weil es fällig ist (oder anders - von Anatole France: "Der Zufall ist das von Gott gewählte Pseudonym, wenn er nicht persönlich unterschreiben will"). Insofern war Biodanza für mich fällig. Ich erlebte den Tanz des Herzens ganz intensiv, tanzte ihn nur für mich, nahm auch die Umgebung kaum wahr. Der Tanz hat mich auch emotional berührt. Dir, Wolfgang, vielen vielen Dank dafür. Der Kontakt mit anderen Männern tat und tut mir gut. Im Laufe der letzten Jahre habe ich es schätzen gelernt, Männer unbefangen zu umarmen. Zur Zeit nach Biodanza: Ich war nachher sehr berührt und bewegt, es hat meine Seele erreicht und insgesamt das Gefühl hinterlassen, etwas sehr gutes, schönes, heilendes und wertvolles erlebt zu haben. Es war keine Euphorie, aber eben dieses gute Gefühl, etwas wesentliches erlebt und geschenkt bekommen zu haben.
Mariusz hier meine Rückmeldung zum Lebenstanz:
Klaus Der Männertanz ist für mich eine beglückende Erfahrung. Ich habe diesen 3 Mal erleben dürfen. Das Tanzen an sich verbindet mich mit meiner ureigensten Vitalität, einer Vitalität die ich im Alltag in dieser Qualität so gut wie kaum erschließen kann. Der Männertanz hat mir ermöglicht meine Schranken, die ich in der Begegnung mit Männern gehabt habe, immer weiter zu reduzieren. Dadurch sind für mich herzliche und offene Begegnungen mit Männern möglich geworden.
Wolfgang für mich war das Tanzen eine Initiation ins Jetzt, in meine Gefühle. Raus aus dem Kopf und raus aus dem Problemkreis, der mich vor dem Tanzen noch beschäftigt hat. Für mich bietet diese Art des Tanzes die Möglichkeit des vollkommenen eigenen Ausdrucks auf körperlicher Ebene und wenn ich sehe und fühle was es in mir macht, wie es mich befreit und ganz zu mir bringt, dann ist es für mich auch ein tiefer Schritt in mein Selbst hinein. Ich konnte nach dem Biodanza eine Entscheidung zu einer Sache treffen, mein Dabeisein beim Kreis der initiierten Männer, weil ich von der äußeren Form der Sache Abstand nehmen konnte und mich auf das ausrichten was eigentlich ist, mich ausrichten auf das Da-Sein, Mann-Sein, Mensch-Sein. Jede Form eines Tuns, das es ermöglicht ganz zu mir und ganz ins Jetzt zu kommen, trägt für mich ein großes Maß an Spiritualität mit sich. Nur wenn ich in Kontakt bin mit meinen inneren Werten, Gefühlen, mit meinem inneren Selbst, kann ich Gott erfahren. Biodanza habe ich in dieser Hinsicht erlebt und ich bin froh, Dich Wolfgang, in meiner Nähe zu wissen, damit ich es immer wieder (wenn auch mit großen Abständen) erleben kann. Danke für Dein Engagement und deine Art zu sein. |